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Der erste Betrieb
der Feigenkaffee-Fabrik Titze
stand in Rottenegg

Autor: Johann Pammer

Einleitung

Katasterausschnitt von Rottenegg
Katasterausschnitt von Rottenegg

2014 fand im Hirschbacher Bauernmöbelmuseum die Sonderausstellung "Nostalgie pur mit Titze- und Lindefiguren” statt. Die Produktion des Zichorienkaffees durch Adolf Josef Titze nahm in Rottenegg in einem Haus an der Rodl ihren Ausgang. Die Familie Titze war später mit den Linzer Kaufmannsfamilien Ehrentletzberger und Schachermayer durch Heiraten verbunden. 1976 erbte Rudolf Schachermayer das Haus an der Rodl, das er noch im selben Jahr durch Schenkung an Irene Marschner übertrug. Julius Theodor Titze, Sohn von Adolf Josef Titze, gründete 1894 an der Kaplanhofstraße in Linz eine Fabrik zur Erzeugung von Feigenkaffee. 1926 betrug die Produktion des legendären Titze-Gold-Feigenkaffees 6000 t. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Werk durch Bomben zerstört. 1971 erfolgte die Übernahme durch die Franck und Kathreiner GesmbH., die u. a. die Marke Linde erzeugte und 1973 vom Schweizer Nestlé-Konzern übernommen wurde.

Am 10. September 1866 verkauften der Schmied Leopold Eidenberger und seine Gattin Juliana einen Teil ihres Besitzes, das Häuschen Nr. 21, in Rottenegg 1. Dieses Gebäude befindet sich direkt neben der Rodl und gehört zur Gemeinde Walding. Der Käufer war Emil Koller, der Arzt des Stiftes Wilhering. Er war es, der Kaffeeproduktionsmaschinen erwarb, den Betrieb errichtete und mindestens 1500 Gulden investierte. Er hatte aber bei der Produktion immer wieder Probleme, da es meist zu wenig Wasser gab. Das ergab Streitereien mit dem benachbarten Bruckschmied. Koller war mit einem Kompagnon nicht einig und so verkaufte er den Betrieb 1868 an Adolf Josef Titze.

Das Haus in Rottenegg
Das Haus in Rottenegg