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Die Stahlstiftung ist bereits ein Stück Industriegeschichte

Autor: Ernst Koglgruber

Zuerst Eisenerz, dann Linz

Im November war es aber dann soweit. Das erste Berufsorientierungsseminar startete in diesem Monat in Eisenerz. Wenig später ging es auch in Linz los. Mitte 1988 wurde dieses neue Modell auch rechtlich unterfüttert, indem das Arbeitslosengesetz dahingehend novelliert wurde, dass auch die in einer Stiftung freigesetzten Arbeitnehmer Arbeitslosengeld beziehen können.

Die Finanzierung setzt sich aus verschiedenen Teilen zusammen. Das Unternehmen, also die Voest- Alpine, richte bei der Gründung einen mit 10 Millionen Schilling dotierten Fonds ein. Außerdem werden 50 Prozent der Abfertigungen von den Stiftungsteilnehmern für die Zeit der Teilnahme einbehalten und die Zinsen daraus für die Finanzierung herangezogen. Und wie bereits erwähnt leisten die Mitarbeiter der Voest einen Solidaritätsbeitrag. Dieser wurde 1989 verpflichtend eingeführt und betrug anfangs 0,75 Prozent und beträgt derzeit 0,5 Prozent des Bruttolohns. (Vgl. Stahlstiftung 2017, Finanzierung).

Die maximale Dauer ist mit 3 Jahre durch das Arbeitslosengesetz festgelegt. In Ausnahmefällen kann sie auf 4 Jahre verlängert werden.

Wie sich seit damals die Teilnehmerzahl entwickelt hat, ist in der Abbildung 1 zu sehen. Das Auf und Ab korreliert auch in hohem Maße mit der Konjunktur in dieser Branche.

Abbildung 1: Entwicklung des durchschnittlichen Teilnehmerstandes von November 1987 – Dezember 2017

Die Stahlstiftung hat sich seit ihren Anfangstagen weiterentwickelt. Sie steht nicht nur dem Unternehmen Voest offen, sondern bietet sein Angebot auch anderen Unternehmen an. Mit Stand November 2017 machten 81 Unternehmen aus OÖ., NÖ., der Steiermark und Wien davon Gebrauch. Der größte Anteil entfällt auf Oberösterreich. (Stahlstiftung, 2017, Mitgliedsfirmen). 52 Prozent der Teilnehmer stammen derzeit nur mehr aus voest-Firmen, wie Konzernchef Wolgang Eder anlässlich des 30-Jahres-Jubiläum im November feststellte. (OÖN, 2017, S.9). Wie in Abbildung 2 schön zu sehen ist, gingen die Teilnehmerzahlen nach der Finanzkrise 2008/09 auch wieder steil nach oben. Mit anderen Worten: Auch diese Branche blieb von den Auswirkungen nicht verschont.

Abbildung 2: Teilnehmer nach Standort: Stichtagsbetrachtung zum 31. Dezember 2017
 Standort LinzStandort DonawitzStandort KapfenbergNÖ & WienAlle Teilnehmer
31. Dez. 2008 153 300 9 192
31. Dez. 2009 472 206 70 99 847
31. Dez. 2010 438 104 67 51 660
31. Dez. 2011 345 75 50 50 520
31. Dez. 2012 281 72 44 33 430
31. Dez. 2013 248 57 15 20 340
31. Dez. 2014 248118 7 24 397
31. Dez. 2015 277 164 9 16 466
31. Dez. 2016 252 17913 24 468
31. Dez. 2017 210 131 9 23 373
Quelle: Stahlstiftung: https://www.stahlstiftung.at